AVAF am Montreux Jazz Festival 2011

Den allerersten Auftritt hatten Andreas Vollenweider & Friends vor exakt dreissig Jahren, im Juli 1981 am Montreux Jazz Festival. Mit neuen und alten Friends kehrte Vollenweider am 7. Juli 2011 für einen einmaligen Konzertabend nach Montreux zurück.

30 Jahre nach der Premiere am selben Ort kam es nun am 7. Juli in Montreux auf Einladung von Festivalpatron Claude Nobs zum exklusiven Jubiläumskonzert. Ein besonderer Rahmen für besondere Gäste. Vollenweider hatte Musiker aus verschiedenen Epochen seines Schaffens eingeladen: wichtige Mitstreiter – die teils schon 1981 dabei waren –, profilierte Weggefährten und neue kongeniale musikalische Partner, mit denen Vollenweider künftig für Furore sorgen wird. Friends, indeed.
Das Line-Up der Montreuxband:
Andreas Vollenweider: harps, gu-cheng (Chinese harp) vocals
Walter Keiser: drums
Andi Pupato: percussion
Stefanie Peter aka Steff la Cheffe: human beatbox, vocals
Daniel Küffer: saxes, bass clarinet, keyboards, vocals
Sandro Friedrich: flutes, ethnic wind instruments
Daniel Pezzotti: cello
Greg Galli: keyboards, piano, accordion, harmonica, vocals
Oliver Keller: electric & acoustic guitars, mandolin
 
Special guests:
Richard Bona (Cameroun): bass, vocals
Raul Midón (USA): vocals, guitar
Yimbelela (South Africa) feat. Vus’umuzi Nhlapo, Vuyo Tshuma, Loyiso Makhapela: vocals
Clinton "Roachie" Outten(Bahamas/England): vocals
Andy Wright (England): bass

Wie es sich für ein Jubiläumskonzert gehört, enthielt das Programm viel Musik der letzten dreissig Jahre. Dabei ermöglichte die grosse Formation erstmals, den besonderen, filmischen Charakter von Andreas Vollenweiders Musik auch live voll zu entfalten, mit all den exotischen Klangfarben und szenischen Momenten, welche diesen eigenwilligen Stil prägten und durch die er weltweite Anerkennung fand.

Für Andreas Vollenweider bedeutete dieser Abend aber nicht einfach Rückblick, sondern auch einen Ausblick auf kommende Projekte. Einmal mehr wurde deutlich, wie Andreas Vollenweider sich mit seinem Werk über Einschränkungen von Raum und Zeit und Stil hinwegzusetzen vermag. Typisch für Andreas Vollenweider, dass auch diesmal vermeintlich gegensätzliche Welten aufeinander trafen und sich so harmonisch verbanden, so organisch zusammenwuchsen, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.

«Es war schon immer das Vertraute im Fremden, das Verbindende im Gegensätzlichen, welches mich faszinierte», sagt Vollenweider dazu, «und ich bin selber stets aufs Neue erstaunt, dass sich ausnahmslos immer eine Brücke bauen lässt.»

In den komplex arrangierten Klanggebäuden gab es auch immer wieder Platz für engagierte und expressive Soli von Andreas Vollenweider und seinen hervorragenden Musikern, wie auch für intime Dialoge, für Improvisation und überraschende Entwicklungen.

«Die Grundlage unserer Musik ist bewusst sehr einfach gehalten, sie ist nur Ausgangspunkt. Dies verlangt von uns, vor allem live, sie immer wieder mit neuen Ideen zu beleben, uns gegenseitig zu überraschen, sonst läuft sie sehr schnell Gefahr, leblos und langweilig zu wirken. Oft entsteht so im Konzert ganz neue Musik, aus dem Moment heraus», sagt Vollenweider.

Wenn es einen idealen Ort gibt, wo musikalische Universen aufeinandertreffen können, dann ist dies sicher das legendäre Montreux Jazz Festival. So auch am 7. Juli. Die südafrikanische Gesangsgruppe Yimbelela war schon einige Male Gast bei Andreas Vollenweiders Konzerten in Südafrika. Die Spezialität von Yimbelela ist der virtuose Umgang mit der Gesangstradition ihrer Heimat und komplexesten Harmonisierungen in Jazz-Nähe.

Richard Bona und Raul Midón eröffneten den Abend mit ihrem „Duvala Malambo Project“, mischten sich dann aber im zweiten Teil des Konzerts auch einmal unter die Friends. Richard Bona ist einer der ganz grossen Bassisten unserer Zeit, dessen melodiöses Spiel, zusammen mit seiner warmen Stimme, den Zauber seiner afrikanischen Heimat Kamerun lebendig macht. Wie Richard Bona hat auch der in New York lebende Gitarist und Sänger Raul Midón bereits ein grosses Publikum gefunden. Seine Gitarre spielt er mit einer ganz eigenwilligen, groovigen Technik, und seine soulige Stimme kann zwischendurch auch einem Flügelhorn zum Verwechseln ähnlich klingen.

Und Montreux wäre nicht Montreux, wäre da nicht auch Raum für Überraschungsgäste: der Karibische Sänger und Komponist Clinton "Roachie" Outten und Andy Wright aus London, gaben einen Vorgeschmack auf zukünftige Projekte.

"Für mich war dieses Schliessen des Kreises in Montreux ein sehr schönes Erlebnis. Es macht mir für die neue Runde viel Mut", sagt Andreas nach dem Konzert.

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